Der Betrieb des Monats Oktober kommt vom Kohlhof, Limburgerhof in der Pfalz

und gehört in der 4. Generation zur Familie Hege. LOB Bauernhofpädagogin Sandra Hege betreibt hier mit ihrem Mann, Dr. Daniel Hege und ihren Schwiegereltern, Gemüse- und Getreidebau. Daniels Uropa hatte die Liegenschaft 1923 gekauft, nur wenige hundert Meter von seinem elterlichen Betrieb.

Damals wurde noch „von allem etwas“ gemacht und auch Hühner und Milchkühe wurden gehalten. Heute hat sich der Betrieb innovativ auf den Anbau von Gemüse und Getreide spezialisiert, im Detail findet man hier Rhabarber, Karotten, Schalotten, Knoblauch, Kartoffeln und Kürbisse. Auch der Anbau von (Wild)Kräutern findet regen Zuspruch. Die Familie wird von einem Festangestellten und zur Hauptzeit von bis zu elf Mitarbeitenden unterstützt, um die Ernte bewältigen zu können. Direkt vor Ort werden die Erzeugnisse gewaschen, sortiert und so verpackt, wie es der regionale Einzelhandel vorgibt. Wenn Sie aus der Vorderpfalz kommen, haben sie mit großer Wahrscheinlichkeit bereits Produkte der Familie Hege in einem Supermarkt gekauft! Die Regionalität ist hier Teil der konventionellen Betriebsphilosophie, auch wird viel Wert auf den Erhalt der Böden gelegt, sodass auch die kommende Generation auf dem Betrieb wirtschaften kann. So wird die Bodenfruchtbarkeit durch sinnige Fruchtfolge und Zwischenfruchtanbau stabilisiert, es wird aktiv am Humusaufbau gearbeitet und Bodenproben geben Aufschluss über den Nährstoffgehalt der Erde.

Der Betrieb ist seit 2019 LOB und Sandra bringt ideale Voraussetzungen als Bauernhofpädagogin mit, denn sie ist selbst auf einem Gemüsebaubetrieb aufgewachsen und ist daneben auch noch Gymnasiallehrerin für Biologie und Geographie. Neben Schulklassen gibt Sie ihr Wissen auch an Kindergarten- und Erwachsenengruppen weiter, witterungsbedingt zwischen Mai bis Mitte Oktober. Denn für sie hat es Priorität, dass die Schüler/innen auch selbst auf dem Acker aktiv werden können. So kann bei den Unterrichtskonzepten „Rund um den Kürbis“ und „Die Kartoffel – eine tolle Knolle“ die gesamte Produktionskette des Gemüses vom Anbau, über die Pflege und Beackerung, bis hin zur Ernte, dem Waschen, Kommissionierung und Verpackung hier vor Ort erlebt werden. Auch steht, falls saisonal möglich, der kulinarischen Verköstigung der Produkte nichts im Weg, dies wird altersgerecht gestaltet. Die Schüler/innen dürfen sich an der Ernte per Hand versuchen, die Ausbeute wird dann je nachdem mit der Handkarre oder dem Feldbus zum Hof transportiert. Das Highlight der Schüler ist hierbei meist der Hokkaido Kürbis, vielseitig und eher selten zuvor im Lehrplan enthalten, kann man das Fruchtgemüse inklusive Schale sowohl kochen, braten, backen als auch roh verkosten. Dann gilt es die Kürbisse lose in entsprechenden Kisten anzuordnen, sodass die Gewichtsunter- und obergenzen eingehalten werden – gar nicht so einfach bei einem Gewicht zwischen einem und anderthalb Kilo pro Kürbis. Bei den Kartoffeln ist das schon einfacher, denn diese sind kleiner und leichter und werden in Säckchen zu zweieinhalb Kilos portioniert. Wiederum acht Säckchen landen in einer Kiste.

Laut Sandra halten sich die Teilnehmer meist am liebsten an der frischen Luft auf dem Acker auf, bei der Arbeit draußen tauen die Schüchternen auf und die Coolen packen mit an. Sandra empfindet es als sehr erfüllend ihre Hoftore für andere Menschen zu öffnen, ihnen etwas Neues lehren zu können und einen Bezug zum Gemüse herzustellen. Sie möchte die Landwirtschaft realistisch präsentieren und das Gefühl weitergeben, wie toll es ist, das Ergebnis seines eigenen Schaffens zu sehen und zu ernten. Die Bauernhofpädagogin mit Leib und Seele möchte andere Menschen von der Landwirtschaft begeistern und deren wichtige Rolle in der Region stärken, ein Verständnis dafür bei den Teilnehmenden generieren und wenn die Schüler/innen sich über ihre händische Ernte freuen, ist auch Sandra glücklich.