Förderung für die nächsten vier Jahre gesichert

Landwirtschaft entdecken, erleben und begreifen – dazu haben landwirtschaftliche Betriebe spezielle pädagogische Angebote auf ihren Höfen entwickelt. Mit „Lernort Bauernhof“ haben Schülerinnen und Schüler aller Schulformen und Klassenstufen die Chance, einen Einblick in moderne Landwirtschaft zu bekommen. Nun wurde entschieden, das Angebot durch die aktuelle EU-Förderung über die nächsten vier Jahre zu bezuschussen.

Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz (LWK RLP) ist bei „Lernort Bauernhof“ als Dienstleisterin für das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau mit der Umsetzung beauftragt. Das umfasst unter anderem die Aufgaben, die außerschulischen Angebote zu koordinieren, die Fördermittel auszuzahlen, die Weiterbildungen für Betriebsleiter/-innen und Lehrkräfte zu organisieren, den „Lernort Bauernhof“ zu bewerben und als Ansprechpartnerin zur Verfügung zu stehen. „Wir haben derzeit 58 rheinland-pfälzische Betriebe, die sich als ‚Lernort Bauernhof‘ qualifiziert haben und mit viel Leidenschaft die gesamtgesellschaftliche Aufgabe übernehmen, junge Menschen an den Ursprung unserer Lebensmittel heranzuführen“, sagt der Präsident der LWK RLP, Ökonomierat Norbert Schindler, und freut sich über das große Engagement.

EU-Förderung für außerschulischen Unterricht und Qualifizierung
Das Besondere an dem Ansatz ist, dass landwirtschaftliche Betriebe als außerschulische Lernorte aktiv werden. Die Schülerinnen und Schüler verlassen ihre Klassenzimmer und lernen, abgestimmt auf die jeweiligen Lehrpläne, direkt auf den Bauernhöfen. „So erleben sie die Zusammenhänge von Theorie und Praxis, was enorm wichtig ist“, betont Schindler. Die Betriebsleiter/-innen sind qualifiziert und bieten pädagogische Lerneinheiten für Schulklassen unterschiedlicher Altersstufen an.
Seit dem 1. März 2018 gibt es eine EU-Förderung für die Durchführung der außerschulischen Lernangebote sowie für Weiterbildungen von Lehrkräften und Betriebsleiter/-innen. Die Betriebe erhalten also einen Zuschuss für ihre pädagogischen Angebote. Zusätzlich zahlen die Schulklassen einen Eigenanteil. Lehrkräfte sollen durch spezielle Weiterbildungen dazu motiviert werden, die Bauernhöfe vermehrt als außerschulische Lernorte in ihren Unterricht einzubinden. Die Betriebsleiter/-innen bekommen neben einer Grundschulung durch die LWK RLP und der jährlichen Fachtagung die Möglichkeit, sich zu Bauernhofpädagog/-innen weiterzuqualifizieren.

Neue Betriebe sind willkommen
„Neue Betriebe können jederzeit hinzukommen, damit die Vielfalt im Land abgebildet wird und die Schulen das Angebot wohnortnah nutzen können“, informiert Norbert Schindler. Im Herbst ist die nächste Grundschulung durch die LWK geplant, die Neueinsteigern das Rüstzeug für den außerschulischen Unterricht vermittelt. Ebenso soll das erste Modul zur Weiterbildung zum Bauernhofpädagogen/zur Bauernhofpädagogin ab Herbst erfolgen. Auch für diese Weiterbildungen können sich Interessierte vormerken lassen.
Auf der Internetseite www.lernort-bauernhof-rlp.de. gibt es Hintergrundinformationen zum „Lernort Bauernhof“. Außerdem sind die Betriebe mit ihren Angeboten zu finden. Viele Betriebe bieten zusätzliche Leistungen wie das Veranstalten von Kindergeburtstagen auf dem Bauernhof oder Lernangebote für Kindergartenkinder an. Durch den Suchfilter auf der Internetseite sind alle Aktivitäten leicht zu finden. Lehrkräfte können sich Betriebe in ihrer Region heraussuchen. Sie sprechen mit dem Betrieb direkt ab, welche Lerninhalte vermittelt werden sollen, vereinbaren ihren Eigenanteil und den Termin.
Für Informationen und Beratung stehen die Mitarbeiterinnen der LWK RLP Maria Caesar, Telefon 0631/ 84099-421, E-Mail: maria.caesar(at)lwk-rlp.de, und Andrea Schwahn, Telefon 0671/793-1146, E-Mail: andrea.schwahn(at)lwk-rlp.de, zur Verfügung.

Hintergrundinformation:
Mit „Lernort Bauernhof“ unterstützt das Land Rheinland-Pfalz ein außerschulisches Lernangebot auf Bauernhöfen für Schülerinnen und Schüler aller Klassen- und Schulstufen an allgemeinbildenden Schulen im ganzen Land. Die Maßnahme wird im Rahmen des rheinland-pfälzischen Entwicklungsprogramms „Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft, Ernährung“ (EULLE) vom Land, vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, und dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raumes (ELER) finanziert. Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz wurde mit der Umsetzung beauftragt.