Lehrkräfte erprobten einen Lernort Bauernhof
Sie beschäftigten sich mit neuen Methoden für den außerschulischen Unterricht auf den Bauernhof, sodass dieser ein nachhaltiges Lernerlebnis wird und wie die außerschulischen Lerneinheiten erfolgreich in den Unterricht integriert werden können.
Maria Caesar, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz (LWK), informierte über den Lernort Bauernhof in Rheinland-Pfalz, die Förderung durch das Landwirtschaftsministerium und die Unterstützungsmöglichkeiten durch die LWK und EULLE-Maßnahme. Waltraud Dettweiler, Technikerin für Hauswirtschaft und Ernährung, stellte ihren Hof vor und berichtete über ihre langjährigen Erfahrungen aus der Praxis als Lernort Bauernhof. Christoph Diefenbach, Evangelische Landjugendakademie Altenkirchen, erläuterte ganzheitliche Methoden, den Lernort Bauernhof mit Schülerinnen und Schülern zu erkunden und ging in seinem Vortrag auf die pädagogischen Prinzipien der Bauernhofpädagogik sowie auf die Inhalte einer Bildung für nachhaltige Entwicklung ein. „Landwirtschaft zu erleben bedeutet die Wertschätzung für unsere Lebensgrundlagen und die Leistung der Bauern zu vermitteln“, hob Christoph Diefenbach dabei hervor. „Die Jugendlichen erleben, wo unsere Lebensmittel herkommen, wie die Milch zu Käse wird und das Korn zum Brot wird.“
Die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit, Methoden aus dem Lernort Bauernhof selbst auszuprobieren und mit allen Sinnen zu erleben. So wurden exemplarisch verschiedene Aktionen um das Thema Getreide bearbeitet. Dabei stellten die Teilnehmenden aus Getreidekörnern auch ihren eigenen Teig für die Pizza zum Mittagessen her. Am Nachmittag ging es um das selbständige Lernen auf dem Bauernhof und wie beispielsweise der Mathematikunterricht in das Konzept integriert werden kann. Die praktischen Übungen machten den Teilnehmenden deutlich, wie ganzheitlich und mit wie viel Motivation auf einem Bauernhof gelernt werden kann. In den gemeinsamen Reflexionsrunden der einzelnen Aktionen wurde das Erlebte diskutiert und in den Kontext einer Bildung für nachhaltige Entwicklung gestellt. In der Abschlussrunde stellten die Teilnehmenden fest, dass sie viel Neues erfahren haben und dass zukünftig gerne mit ihren Schülerinnen und Schülern einen Bauernhof als außerschulischen Lernort in den Unterricht integrieren wollen.
Hintergrundinformation
Mit „Lernort Bauernhof“ unterstützt das Land Rheinland-Pfalz ein außerschulisches Lernangebot auf Bauern- und Winzerhöfen für Schülerinnen und Schüler aller Klassen- und Schulstufen an allgemeinbildenden Schulen im ganzen Land. Die Maßnahme wird im Rahmen des rheinland-pfälzischen Entwicklungsprogramms „Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft, Ernährung“ (EULLE) vom Land, vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, und dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raumes (ELER) finanziert. Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz wurde mit der Umsetzung beauftragt und bietet Fortbildungen für Betriebsleitende und Lehrkräfte an, organisiert Schulungen und ist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.